Anna Kristina Sailer nimmt auf Basis einer narrativen Analyse die IdentitΓ€tskonstruktionen junger Erwachsener in der Aktivgesellschaft in den Blick. Der Begriff der Aktivgesellschaft umschreibt dabei das verΓ€nderte VerhΓ€ltnis von Individuum und Erwerbsarbeit. Dabei geht die Autorin davon aus, dass sich durch die aktivierende Arbeitsmarktpolitik eine arbeitsideologische Zuspitzung ergeben hat, die sich sowohl in einem verschΓ€rften Diskurs als auch in den IdentitΓ€tskonstruktionen der jungen Erwachsenen widerspiegelt. Diskurs, Ideologie und IdentitΓ€t werden dabei als wechselseitige Konstitutionsbedingungen verstanden, denn vor dem Hintergrund des arbeitsideologischen Diskurses positionieren junge Erwachsene sich selbst und andere und werden zugleich von anderen (fremd)positioniert. Die Zielgruppe der jungen Erwachsenen ist dabei besonders von arbeitsideologischen Anrufungen betroffen, da sie in der Statuspassage des beruflichen Γbergangs von der (Hoch)schule in den Beruf ihre Aktivierung und Eigenverantwortung in besonderer Weise unter Beweis stellen muss. Durch eine Kombination von biographischen Fallrekonstruktionen und Metaphernanalysen verdeutlicht die Autorin in ihrer Studie, wie sich junge Erwachsene im biographischen Interview im Sprechen mit arbeitsideologischen Diskursen vernΓ€hen, wenn sie IdentitΓ€t konstruieren und zeigt dabei auf, wie arbeitsideologische Anrufungen letztlich auch die HandlungsfΓ€higkeit junger Erwachsener in der Aktivgesellschaft beeinflussen.
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Anna Kristina Sailer arbeitet als Bildungsreferentin bei der StΓ€tte der Begegnung e.V. Zuvor war sie Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der TH KΓΆln tΓ€tig und hat im Promotionskolleg "Leben im transformierten Sozialstaat - Zielgruppenspezifische Reformwirkungen und Alltagspraxen" promoviert.
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